Aktuelle Storchensaison 2022

Trockenheit und fehlende Feuchtgebiete bestimmen den Bruterfolg der Weißstörche 2022, nicht nur im Schwalm-Eder-Kreis

Wir haben zur Veranschaulichung der Situation die für uns aussagekräftigen Horste ausgewertet. Betrachtet wurden hierbei 9 Waberner Storchenhorste, von denen 3 neu entstanden sind.

Im Ergebnis haben 9 Brutpaare nur 6  Jungstörche erfolgreich zum Ausfliegen gebracht.

Auch im südlichen Schwalm-Eder-Kreis sind die Bruterfolge weit hinter denen des Vorjahres geblieben, die Trockenheit und die fehlenden Feuchtgebiete machen den Ciconias schwer zu schaffen.

In den Waberner Horsten, einschließlich Unshausen und Ederauen sind mindestens 13 Jungstörche abgeworfen worden, zusätzlich gab es bei drei Horsten innerorts und einem Horst ausserorts einen Totalverlust. Es sind 6 Jungstörche flügge geworden und erfolgreich ausgeflogen, ein Jungstorch ist beim Jungfernflug verunglückt (Funkturm Bahnhof) und in unserer Station aufgenommen worden.

08. August 2022

Jungstorch verunglückt an der B254 bei Berge

Schwerste Verletzungen, beide Beine mit offenem Bruch, erlitt vermutlich gestern ein gut ernährter Jungstorch an der Bundesstraße 254. Die Vermutung, dass es sich dabei um einen der Jungstörche aus Mühlhausen handelt, wurde durch die Beobachtung von heute, von Petra und Manfred Lohrberg widerlegt.
Der Jungstorch war wohl auf dem Zug, am Tag zuvor konnten in Wabern 16 Jungstörche beobachtet werden die sich am Tannenwäldchen aufhielten.
Aufgrund der Verletzungen musste der Jungstorch eingeschläfert werden, er hatte keine Chance. 
Das Foto ersparen wir euch lieber und zeigen dafür das Bild von Petra Lohrberg – danke dafür liebe Petra 

02. August 2022

Quax im Glück – was für ein Happy End für den Jungstorch vom Blecher-Horst!

Der am 18.07.2022 vermutlich in der Kläranlage in Nähe des Horstes verunglückte Jungstorch Quax konnte nicht nur erfolgreich geborgen und gepflegt werden, auch seine Auswilderung war ein voller Erfolg.
Quax bekam seinen Namen von Petra Lohrberg, die zusammen mit ihrem Mann Manfred seine Patenschaft übernommen hat. Am 26. Juli hatte sich Quax von den Strapazen erholt, deutlich an Gewicht gewonnen und konnte deshalb umziehen in unsere Auswilderungsvoliere. Dort flog er am 30. Juli aus und war dann auch im Horst der Storchenstation mit unseren anderen Pfleglingen bei der Fütterung dabei. Anschließend war Quax veschwunden.
Die Nachsuche ergab dann heute das erstaunliche und so erfreuliche Ergebnis: Quax konnte zusammen mit seinem Geschwisterteil im Stochenhorst Spänebuner Blecher angetroffen werden.
Nach mehr als 12 Tagen wurde er von den Elterntieren wieder angenommen. Das habt ihr gut gemacht, Heinz und Heide!
Zu Hause ist es doch am schönsten!

19. Juli 2022

Neuzugang von Montag den 18.07. Nr. 2

 
Die Horstbesitzerin von Wabern IV brachte uns einen verunfallten Jungstorch nach Niedermöllrich
Ludwig, der älteste von 4 Jungstörchen verunglückte exakt an der selben Stelle wie ein Jahr zuvor Kaya, ebenfalls vom Horst Wabern IV, und zwar im Garten der Firma Greiner unweit des Storchenhorstes.
Der “schwergewichtige” Jungstorch versuchte nach seiner Bruchlandung sich aus dem umzäunten Garten zu befreien und flog dabei gegen den Zaun und auch mehrfach gegen eine Hauswand, dies wurde uns von der Fa. Greiner berichtet.
Dabei zog er sich schwere Prellungen zu.
Die Hitze macht den Störchen derzeit sehr zu schaffen, innerorts ist das um einiges heftiger, denn dort sind die Temperaturen noch höher.
 

Neuzugang Nr. 1 von Montag 18.07.

 
Stefanie Herla informierte uns bereits am Sonntag über einen auffällig niedrig fliegenden Storch der auf der Straße Ausfahrt Blecher herumlief und dann niedrig über das Maisfeld flog. Die Suche war am Sonntag vergebens.
Am Montag lief er bei der Schreinerei Mose am Teich umher und wurde umgehend von dem dort brütenden Storchenpaar unsanft vertrieben auf die Forststrasse. Frau Mose eilte ihm dort zu Hilfe und versuchte die Autos anzuhalten, mit geringem Erfolg.
Dass manche Autofahrer nicht mal anhalten und warten können bis die Situation entschärft ist, sehr traurig
Der Storch konnte dann an der Zuckerfabrik mühevoll von uns eingefangen werden.
Es handelt sich um einen sehr mageren Jungstorch vom Horst Spänebunker Blecher, dessen Gefieder mit Klärschlamm verklebt ist.
Da er davon vermutlich auch etwas aufgenommen hat müssen wir abwarten.
Von den ehemals 5 Küken ist jetzt nur noch 1 Jungstorch in Horst, 3 wurden abgeworfen

17. Juli 2022

Weckanruf am Sonntag von der Polizei, das ist zum Glück hier die Ausnahme
 
Ein verletzter Altstorch wurde in Ziegenhain auf einer Wiese gefunden. Ein alter Bruch  auch der Flügel verletzt, deshalb ließ er sich auch ohne Gegenwehr nehmen. Das sieht nach einem Verkehrsunfall aus und ist sehr traurig.  Der Storch ist beringt, stammt aber nicht aus dem Schwälmer Land, darüber konnte uns Werner Schwalm aus Loshausen Auskunft geben.
Vielen Dank an die beiden Polizistinnen für die mehr als 1 stündige Bewachung!

15. Juli 2022

 

WABERNER JUNGSTORCH VERUNGLÜCKT BEI SEINEM JUNGFERNFLUG INNERORTS AM BAHNHOF

 
Der Jungstorch vom Funkmast am Bahnhof Wabern flog nach Angaben von Frau Trieschmann in eine Oberleitung und stürzte in das Gleisbett. Er konnte sich glücklicherweise selber befreien und landete vor dem Eingang des Bahnhofs.
Leider konnte er nicht geborgen werden, bei dem Versuch ihn einzufangen flog er ab.
Das rechte Bein ist verletzt, ob es gebrochen ist war nicht zu erkennen.
Am Samstag kam der rettende Anruf :
Die 8 jährige Natalie Steppan ging mit ihrem Hund spazieren und entdeckte dabei den verletzten Jungstorch vom Funkturm Bahnhof Wabern.
Da der Storch mittlerweile fast flugunfähig war, konnte er mit Hilfe von Natalies Vater eingefangen werden.
Der Kleine ist ein “Zwergstorch” im Vergleich zu den anderen Jungstörchen, gut sichtbar auf dem Foto, das die Schnäbel von zwei gleichalten Jungstörchen zeigt.
Natalie heißt unser Pflegling vom Bahnhof, so wie seine junge Retterin
Neben Prellungen hat er leider auch eine
Verletzung am Fußgelenk.

12. Juli 2022

Dritter toter Altstorch innerhalb von 2 Jahre am Bahnhof Wabern 

 
Die vielen belegten Storchenhorste in Bahnhofsnähe locken immer wieder durchziehende Störche an, sie wollen meist nur nach den Artgenossen schauen oder in der Nähe der bestehenden Horste übernachten – dies kostet sie ihr Leben. 
 
 
Bei der Rast auf diesem Mast ist jetzt der dritte Altstorch innerhalb von 2 Jahren tödlich verunglückt. Von dieser Bauart gibt es weitere Masten am Bahnhof, die jedoch nicht zugänglich sind. Wieviele Störche sind wohl tatsächlich bereits umgekommen?
Die Deutsche Bahn steht mit der Unteren Naturschutzbehörde in Kontakt, die Masten werden so gut es möglich ist gesichert. Es bleiben trotzdem Gefahren, die nicht zu sichern sind. 
 

22. Juni 2022

Noch 2 Jungstörche im Horst von Konnefeld

Für die beiden verbliebenen Jungstörche sieht es gut aus!

19. Mai 2022

Nachwuchs in Konnefeld, alles Liebe für die Kleinen – danke Hannelore Walbröl für die Meldung und Fotos!

In Konnefeld sind mindestens 3 Küken im Horst
Bilder von Hannelore Walbröl

09. März 2022

Weitere Störche sind eingetroffen
Unshausen: Albert kommt am 08.02. recht früh zurück. Er hat 2021 erstmals in Unshausen gebrütet, gemeinsam mit der aus Wabern vertriebenen Störchin Kira hat er 4 Jungstörche erfolgreich aufgezogen. Doch wo ist Kira? Sie kehrte in den letzten Jahren Mitte Februar zurück. Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Albert ist jedoch nicht alleine: unsere Romy hat sich zu ihm gesellt und versucht ständig ihn nach Niedermöllrich zu holen. Das jedoch lässt ihr ehemaliger Partner Merlin nicht zu, er „vergnügt“ sich zwar in Wabern mit Marie, ist dort fest verpaart mit ihr, einen zweiten Storch im Horst Niedermöllrich jedoch duldet er nicht. Ja, auch bei den Störchen gibt es Machos..
 
Spänebunker Blecher: Seit dem 09. Februar ist hier der weibliche unberingte Storch Heide zurück. Auch sie durfte nicht gleich zurück in ihren Horst, Carlos und Pauline hatten wohl Gefallen daran, ihr dies zu erschweren. In der Anfangszeit hielt sich Heide deshalb in Unshausen bei Albert auf, den Horst kennt sie ja sehr gut, denn von 2017-2020 war dies ihr Bruthorst. Albert wiederum folgte in den nächsten Tagen Heide nach Wabern und wurde dort erst durch die überfällige Rückkehr von Heinz am 19.02. (beringt) vertrieben. 15 Tage später als bisher kam Heinz gesund zurück.
Kath. Kirche Wabern: Am 25. Februar standen die beiden unberingten Störche auf der Plattform des Turmes. Es ist eher nicht davon auszugehen, dass beides Brutstörche des Vorjahres sind, aber vielleicht hat es auch schon einen Wechsel unter den Partner gegeben und wir haben es nicht mitbekommen. Es halten sich bereits recht viele Störche in Wabern auf, insgesamt sind es im Ortskern 12 Altstörche, in den Aussengebieten (Ederauen, Unshausen, Niedermöllrich) 5-6.
Zuckerfabrik Wabern: Hier hat im vergangenen Jahr ein wohl noch recht unerfahrenes Paar begonnen zu bauen, der Horst ist seit dem 04. März mit zwei unberingten Störchen belegt.
Funkmast Wabern: Auf dem Funkmast wurde 2021 erfolgreich gebrütet, 3 Jungstörche wurden flügge. Die DB musste jedoch diesen Mast sichern, um den ungestörten Funkverkehr der IC Strecke sicherzustellen. Die beiden unberingten Störche sind jetzt auf der Suche nach Ersatz, aufgrund der Horstdichte in Wabern und des fehlenden Lebensraumes wurde kein Kunsthorst aufgestellt.
Bahnmast Wabern: 2 unberingte Störche sind hier des öfteren anwesend, im vergangenen Jahr wurde dort ausgiebig gebaut. Der Standort ist katastrophal! Der Anflug erfolgt meist niedrig über die Brücke und gefährdet auch den Straßenverkehr.
Der Mast wurde gesichert, die Störche stehen jetzt auf der Abwehr, bauen können sie dort jedoch eher nicht, ebenso wie auf dem Funkmast. Die Gefahr ist also weiter akut, doch was tun? Auch Merlin vom Horst Wabern III treibt hier sein Unwesen,versucht sie zu vertreiben und begibt sich damit in Lebensgefahr.
Eigentlich ist es jetzt mehr als genug, doch da kommen noch sehr viele Störche die sich um die Horste und damit um die Bahnlinie tummeln werden.
 

 

13. Februar 2022

 
Traurige aber auch schöne Begebenheiten gibt es zu berichten
 
Niedermöllrich: Seit dem 09. Februar ist unsere tapfere Romy alleine, Merlin ist umgezogen auf den Horst Wabern III – wo seit Anfang Dezember 2021 die zurückgelassene Störchin Marie den Winter verbringt – ihr ebenfalls beinverletzter Partner Paco war, wie berichtet, abgezogen.
Als Naturbeobachter- und Storchenpflegerin erlebt man vieles aus verschiedenen Perspektiven. Aber, es war absehbar.
Seit 2018 hat Romy diese schlimme Beinverletzung und trotzdem hatte sie bis 2021 eine schöne Zeit mit Merlin. Im vergangen Jahr, 4 Jahre nach ihrem Unfall, zeigten sich die ersten folgenschweren Symptome, die zwei hatten wohl dadurch keinen Nachwuchs, das Gelenk von Romy war geschwollen, vermutlich aufgrund der vielen Kopulationen, die Romy jetzt nicht mehr aushalten kann. Das zeigt sie ihrem Partner, indem sie sich immer wieder weg dreht, wenn er kopulieren will.
Wir wissen nicht wie es mit Romy weitergeht, aber wir unterstützen sie wo immer wir können.
 
Ein weiterer Heimkehrer hat seinen Horst zurückerobert: der weibliche unberingte Storch Heide vom Spänebunker Blecher 2021, versucht seit Tagen seinen Horst wieder einzunehmen, Die Störche vom Horst Wabern IV haben es nicht zugelassen. Heute hat Heide es dann endlich geschafft, allerdings nur mit Unterstützung von Albert, dem unberingten Storch aus Unshausen, der dort seit Tagen vergeblich auf seine Partnerin aus dem Vorjahr Kira gewartet hat.
Auch sie kehrt hoffentlich noch zurück, ebenso wie Heinz, Heides beringter Partner aus dem letzten Jahr.
Die Schilderungen zu den unberingten Störchen sind aufgrund vertrautem Verhalten entstanden, mit Sicherheit kann man das bei unberingten Störchen nie sagen.
 

In Wabern beginnt die Storchensaison 2022 

Heute kehrte der erste Storch aus seinem Winterquartier zurück und zeigte in Unshausen ein recht vertrautes Verhalten. Wahrscheinlich handelt es sich um den männlichen Storch Albert, der dort im letzten Jahr erfolgreich 4 Jungstörche aufgezogen hat.
Jetzt heißt es warten auf die Partnerin 
Danken möchten wir heute auch der Deutschen Bahn, die begonnen hat die Masten hinter dem Bahnhof Wabern mit Abwehr zu bestücken und so die Lage etwas zu entschärfen, auch für den Straßenverkehr. Gefährlich bleibt es trotzdem im Bereich der DB für die Störche. Dort gehören sie nicht hin!
 
und sie bauen trotzdem an dieser gefährlichen Stelle, trotz Vergrämung
Ankunft Albert in Unshausen